Kinder- und Jugendarbeit

Kinder- und Jugendgruppen

Jugenddiakon

Lars Dierich 

Ein herzliches HALLO an Euch und Sie, liebe Gemeinde. Sehr gerne mag ich mich demnächst persönlich vorstellen, zumal ich mich sehr auf den Neustart in Gruiten freue.


Was ich mag?

Natur, Tiere, Sport, junge Menschen, meine Schafe, Jesus...


Wo man mich am liebsten findet?

Irgendwo draußen


Was ich gern mache?

Mich bewegen, kochen, Blumen und Garten pflegen, werken


Wofür ich brenne?

Mit jungen Menschen Zeit verbringen und unterwegs sein, Neues entdecken


Aber mal langsam: Angefangen hat alles im benachbarten Mettmann, wo ich 1982 geboren wurde und aufgewachsen bin. Familiär wurde mir als Kind vieles sportlich zum Reinschnuppern angeboten, weshalb ich auch heute noch sehr begeistert bin für Bewegung. Am liebsten zieht es mich zum „Wasser“sport, im Sommer in flüssiger Form beim Surfen und Segeln, im Winter beim Snowboarden und Eislaufen. Ganzjährig bin ich seit vielen Jahren bei der DLRG in Mettmann noch aktiv und nehme am Trainingsbetrieb teil. Alljährlich zieht es mich im Sommer mit dem Camper an den Surfspot UMMAII auf der gleichnamigen Insel, wo ich als Teil der herzlichen Surfercommunity die Abgeschiedenheit vom Trubel, die herrliche Natur und den herrlichsten Sport der Welt genieße. Aber auch auf dem Mountainbike wird man mich viel sehen, im Sommer bin ich auch gerne quer durchs Düsseltal und Neandertal sowie Osterholz unterwegs. Vielleicht kennt mich jemand ja auch aus dem Trainings- und Therapiezentrum im EVK in Mettmann, wo ich trainiere und als Trainer aus Freude seit 23 Jahren einen kleinen Nebenjob ausübe. 


Als ich dann im Konfialter von meinem damaligen Pfarrer gefragt wurde, ob ich mir nicht vorstellen könnte die Mitarbeiterschulung zu machen und selbst in die Kinder- und Jugendarbeit einzusteigen, war mir noch gar nicht so recht bewusst, was mich erwarten würde. Irgendwie habe ich zugesagt und bin in die Gemeinschaft im CVJM und Kirchengemeinde Mettmann hineingewachsen. Hier habe ich sehr viel Akzeptanz erfahren, die sich doch deutlich vom Schulalltag und Umfeld abhebt - obwohl ich immer gerne zum Gymnasium Wülfrath gegangen bin. So kam eins zum andern und ich übernahm 1999 die Leitung der Jungschar in Mettmann Süd. Bald hatte ich soviel Spaß daran gefunden, einige Freunde und Gleichgesinnte gefunden, dass das ehrenamtliche Tun ausgebaut wurde, eine Sportgruppe mit CVJM-Hockey (Floorball) gegründet wurde und in den Herbstferien unsere fest zusmamengeschweißte Truppe aus herausgewachsenen Jungscharkindern, Freunden und mir sich in den Herbstferien auf Fahrradfreizeiten begab. Hier habe ich herausgefunden, woran mein Herz so richtig hängt und durfte nach einigen Umwegen mein Hobby schlussendlich zum Beruf machen. Mein großer Dank gilt den vielen Ehren- und Hauptamtlichen meiner Mettmanner Heimatgemeinde, die mich im Laufe der vielen Jahre geprägt haben und woraus der intensive Wunsch entstanden ist, Kindern und Jugendlichen diese Geborgenheit und Unterstützung auch zukommen zu lassen, die ich genießen durfte. Im Theologiestudium in Wuppertal und Kassel habe ich nochmal Glaube und die Beziehung zu Gott neu vertieft kennengelernt und begebe mich gerne mit anderen Leuten auf Spurensuche dieses lebendigen Gottes bis heute. Nach einem beruflichen Abstecher in der benachbarten Großstadt Wuppertal merke ich allerdings sehr deutlich, dass mir das dörfliche und kleinstädtische Leben deutlich mehr liegt und was liegt da näher, als im wunderschönen Gruiten als Jugenddiakon neu anzufangen.


Liebe Grüße

Ihr und Euer Lars Dierich


Unsere neue Jugendarbeit

Vorgedanken

Kirchliche Jugendarbeit erfüllt in Zeiten eines Überangebotes an kommerziellen Angeboten für Kinder und Jugendliche weniger den Zweck für Kinder und Jugendliche Angebote zur Freizeitbeschäftigung zu schaffen, sondern sollte sich im Wesentlichen darauf konzentrieren, eine Gemeinschaft zuschaffen, die für junge Menschen Beheimatung und Verlässlichkeit darstellt. Bei allen kommerziellen Angeboten steht der Konsum im Vordergrund, Angebote wechseln schnell, es entsteht aber zumeist keine „young Community“, die die Gemeinde der Zukunft bilden kann. Grundsätzlich sind mir für persönliches Wachstum als Leitgedanken und -ziele folgende Punkte wichtig:


  • Im Glauben vorankommen (geistliches Wachstum)
  • Für dein Leben fit werden (persönliches Wachstum)
  • Gemeinsame Sachen erleben (Gemeinschaft)
  • Sich engagieren und Erlebtes weitergeben (Mitarbeit)


Während klassisch traditionell der Punkt „geistliches Wachstum“ vornehmlich im Bereich des kirchlichen Unterrichts beheimatet war, so vollzieht sich dieser doch zunehmend in Zeiten lebenslangen Lernens auch in außerunterrichtlichen Lernräumen und Settings. Auf Freizeiten, in erlebnispädagogischen Übungen und Projekten findet ebenso religiöses und soziales Lernen statt, wie der kirchliche Unterricht im Gegenzug zu Gemeinschaft und vor allem persönlichem Wachstum führen sollte, damit die jungen Menschen eine Relevanz für ihr persönliches Leben daraus ziehen können und für’s Leben fit werden können. Daher macht für eine Gemeinde außerhalb sozialer Brennpunktarbeit eine integrierte Jugendarbeit Sinn.

Integrierte Jugendarbeit

Integrierte Jugendarbeit wird leicht mit dem im pädagogischen Kontext verwendeten Begriff der „integrativen Jugendarbeit“ oder „integrativen Unterrichts“ verwechselt. Hierbei ist aber nicht gemeint, Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichem Förderungsbedarf in gemeinsamen Angeboten und Lerngruppen zusammenzufassen, sondern vielmehr die o. g. vier Punkte in EINER Jugendarbeit zusammenzufassen und zusammen zu denken. Daher gehört die Konfirmandenarbeit im Format KU 3/8 als fester Bestandteil und tragende Säule ebenso wie Voll fit, Freizeiten und Jungschar / KreativWERKstatt (Spartenangebote sind Angebote, die sich an Hobbies und Vorlieben der Jugend richten) zur Kinder- und Jugendarbeit zusammen. Katechumenen- und Konfiunterricht gewinnen dann Kinder und Jugendliche für Kirche und Gemeinde, wenn sie sich als festen Bestandteil der Gemeinde verstehen, der kirchliche Unterricht nicht ein Satellit ist, der um Gemeinde und ev. Jugend herum kreist, sondern in Personalunion der Mitarbeitenden sich Arbeitsformen und Zielen der Jugendarbeit bedient. Ein weiterer Punkt integrierter Jugendarbeit besteht darin, ein durchgängiges Angebot für Kinder und Jugendliche aller Altersstufen zu gewährleisten. Hier liegt die Herausforderung darin, im Anschluss an konfessionelle Kindertagesstätten diese nahtlos mit Angeboten für Kinder bereits im Kindergarten abzuholen.


Arbeit mit Familien

Die Arbeit mit Familien ist verbindendes Glied aller Arbeitsformen und Altersklassen. Sowohl im angeplanten Freizeitenportfolio, der Mitarbeit bei Angeboten als auch Projekten und Gruppen sind grundsätzlich immer die ganzen Familien mit allen Familienmitgliedern implementiert. Religiöses Lernen im kirchlichen Unterricht findet Einbettung, wenn in regelmäßigen Abständen den Familien und interessierten Gemeindegliedern das Werk und Inhalte von den Katechumenen und Konfis präsentiert werden. Regelmäßige Elternabende binden in den Prozess ein und transportieren Erkenntnisse in die Gemeinde und ihre Familien hinein. Familienfreizeiten bieten Angebote für Kinder übergreifender Altersklassen sowie Teilhabe der Eltern am Entwicklungs- und Erforschungsprozess ihrer Kinder.



Arbeit mit KonfirmandInnen

Jesus Christus hat in seinen Jahren des Wirkens die meisten Menschen direkt in ihrem persönlichen Umfeld, etwa bei beruflicher Tätigkeit als Fischer, als Beschäftige in der Landwirtschaft oder aber bei gesellschaftlichen Ereignissen wie dem Besuch in Synagoge oder Tempel, erreicht. Er knüpfte an den direkten Erfahrungsschatz der Menschen in ihrem Alltag an und konnte sie somit für seine Verkündigung gewinnen. Dabei prägte ihn der handlungsorientierte Ansatz „fahrt nochmal raus“ etwa bei der Berufung der ersten Jünger oder der Sturmstillung.
Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich bewusst handlungsorientierten Ansatz für die KonfirmandInnenarbeit in Gruiten-Schöller verfolgen . Der erlebnispädagogische Ansatz fußt auf dem Konzept „STEPOUT - Sinn gesucht, Gott erfahren“ (Erlebnispädagogik als Brücke zum Glauben - 7 thematische Einheiten für junge Menschen, Ickler, Theresa / Karcher, Florian / Westhauser, Stefan). Raus ins Freie, raus aus der Komfortzone und raus aus gewohnten Denkmustern und Vorstellungen von Glaube. „STEP OUT ist ein erlebnispädagogisches Programm, das jungen Menschen helfen soll, Glaube (neu) zu entdecken. Das Erleben steht dabei im Vordergrund, um individuelle Lernprozesse in Gang zu setzen. ... Thematisiert werden zentrale Themen des christlichen Glaubens bezogen auf das eigene Leben.“
Meine persönliche Erfahrung aus der Arbeit mit jungen Menschen ist, dass diese oft existenzielle Fragen und eine innerliche Leere verspüren, die aber mit traditionellen Phrasen nicht erreicht und gefüllt werden. Die Relevanz von Chisti Zuwendung geschieht da, wo am Rande der Gewohnheiten und der persönlichen Komfortzone eine Offenheit gegenüber anderen Sichtweisen und eine Erweiterung des Fokusses stattfindet. Jugendliche, die das so erleben, nehmen wahr, dass Gott persönlich erfahren und mit ihm in freundschaftlicher Glaubensbeziehung gelebt werden kann. Emotionale Herausforderungen gehören ausdrücklich mit dazu.


ehrenamtlich Mitabeitende - Dreh- und Angelpunkt ev. Jugendarbeit

Christliche Jugendarbeit ist dann erfolgreich, wenn Kids und Teens ehrenamtliche MitarbeiterInnen als authentische Vorbilder und Partner wahrnehmen. Kids udn Teens suchen in MitabeiterInnen Lebensentwürfe, Halt und Verlässlichkeit in einer oft oberflächlich und sprunghaft wahrgenommenen Welt. Daher sind kontinuierliche MitarbeiterInnen, die mit Engagement und Freude mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, Garanten für enge Bindungen auch über die verfasste Institution hinweg. Persönliche Freundschaften und Verbindungen in andere Vereine und Freundeskreise hinein sind hier ausdrücklich gewünscht und von Vorteil. Mitarbeitende sind Aushängeschilder und stehen als Köpfe für eine Institution wie Gemeinde.


Voll fit

Folglich ist eine intensive Ausbildung für Mitarbeitende auch über längere Zeit hinweg unerlässlich als stabile Säule unserer Gemeinde. MitarbeiterInnen sind daher eigentlich unsere VIPs „Very Important Persons“, denn sie wollen im Mitarbeiten die Gemeinde nach innen und außen darstellen. Damit sie dafür bestens vorbereitet sind, legen wir großen Wert auf ausführliche Mitarbeiterschulung: der Kombikurs des CVJM-Westbundes auf der Bundeshöhe beispielsweise in den Herbstferien bietet 5 verschiedene Kurse in einem gemeinsamen Konzept an, in denen es neben den Grundlagen nach JuLeiCa Standard darum geht, wie wir Gott erleben und ihn feiern, die Gaben und Fähigkeiten eines jeden Mitarbeitenden entdecken und fördern und sie auch für geistliche wie pädagogische Leitungsaufgaben befähigen.
Auch gilt es, sich in der Szene schlau zu machen und neue Trends, Angebotsformen und Rahmenbedingungen auszuloten und daraus mit den Mitarbeitenden zusammen die Gestaltung der Kinder- und Jugendarbeit in Gruiten-Schöller zu erarbeiten. Besonders wichtig ist, dass sich die ehrenamtlich Mitarbeitenden mit ihren Gaben und Hobbies einbringen und sie ihre Vorlieben damit innerhalb der ev. Jugend ausleben können.


Zentrum der Arbeit mit Mitarbeitenden ist der Mitarbeitertreff. Dieser soll wiederbelebt und ausgebaut werden, bestehend aus Verkündigung und selbst im Voraus gewählten Programmpunkten. Hier im Mitarbeiterkreis werden Ideen geboren, kreative Köpfe zusammengesteckt und Informationen ausgetauscht.


Arbeit für Kinder

Eine Säule für Familien und Kinder ist die verlässliche Arbeit in zusammen mit der evangelischen Kita. Es kann auf die bestehenden Strukturen zurückgegriffen werden, weil die Kinder bereits „da“sind. Parallel zum Kita-Alltag plane ich etwa erlebnispädagogische Eltern-Kind-Angebote, Waldwochenenden, Lagerfeuerabende mit Stockbrot als Vater-Kind-Angebot usw. Für die Kinder, die dem KiTa-Alter entwachsen, werden wir neue Gruppen und Projekte nach einem Jahr Anlauf im Jahr 2024 möglichst auch in Zusammenarbeit mit der Grundschule gründen. Somit schließt sich für Kinder im Alter von 6 -12 Jahren jenseits des Katechumenenjahres KU3 der Übergang bis hin zum KU8. Geplant ist hier eine KreativWERKstatt und verzahnt Minijungschar, die den Schwerpunkt mehr auf Spiel und Sport legt.


In der
KreativWERKstatt werden immer vielfältige Werk- und Bastelangebote bereitgehalten, die Kinder frei auswählen können. Neben filigranen Basteleinen und Kreativtrends biete ich auch bewusst Holzbauarbeiten an und führen Kinder auch altersbedingt in die Benutzung von Elektrowerkzeugen wie Stichsägen, Akkuschrauber, Fräsen usw. ein. Sie gewinnen hier zumeist neue Fertigkeiten, die ihr Handlungsfeld erweitern.


Die
Jungschar legt den Schwerpunkt liegt hier auf Spiel, Sport, Geländespielen, kochen und backen. Hinzu kommt, dass auch kreative und kindgerechte Verkündigung fester Bestandteil ist.


Ausgehend vom KU3 ist die Gründung eines Kidstreff nach Abschluss des kommenden Jahrganges konkret ins Auge gefasst. Die Kids werden hier in die Programmplanung mit ihren Wünschen und Interessen verstärkt eingebunden. Vieles ist möglich: Kochen, Ausflüge, Sport, besondere Themen, Aktionen, Grillen, Lagerfeuer, Quizze und vieles mehr. Spannend wird „Klein gegen Groß“, wo Kids-treffteilnehmende und Katechumenen auf einen Challengetag hinüben und dann gegen Eltern und Gemeindeglieder antreten.


Die Konfiarbeit hat sich im Format KU3/8 sehr bewährt und bildet die stützende Säule für alle Angebote im Bereich Kinder und Jugend. Regelmäßig als Blockkurse am Samstag werden die ersten Monaten schwerpunktmäßig genutzt eine Gruppendynamik zu erzeugen, in der Zusammengehörigkeit und Kennenlernen auch jenseits der oberflächlichen Fassade möglich wird. Höhepunkte werden EP-Übungen, Konfiwochenende, Adventurebound darstellen. Praktischen Alltagsbezug gewinnt die Frage „Wie als ChristIn leben?“ einem freiwilligen W.W.J.D. Projekt, wo die KonfirmandInnen sich in ihrem Alltag ein paar Wochen hinterfragen, wie Jesus an ihrer Stelle entscheiden und handeln würde. Die neu hinzukommenden Adventureboundwochenenden stehten thematisch unter dem Wort „und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du, Gott, bist bei mir!“ aus Psalm 23,4. Dieses Psalmwort trifft Menschen am Rand ihrer Komfortzone und stellt die Frage, was passiert und worauf sie bauen, wenn die Bequemlichkeit des Alltags losgelassen wird.


RP vom 6.7.2023 Neuer Jugenddiakon Lars Dierich
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